Sonntag, 17. April 2016

2. Etappe Buchenbach - Hinterzarten (über Himmelsreich)

Wie schon an anderer Stelle beschrieben, wollten wir auf Grund des starken Regens heute morgen, die Etappe canceln,  nach Himmelreich laufen und mit der Bahn nach Titisee fahren, den Tag dort möglichst angenehm verbringen, übernachten und am nächsten Tag weierwandern. Doch das Schicksal wollte wohl nicht, dass wir schon so früh den Querweg unterbrechen...

Man könnte sich jetzt fragen: Warum habt ihr nicht einen Tag pausiert und am nächsten Tag weitergewandert? Die Reise ist bis Samstag angelegt und es wäre kein Drama gewesen, sie bis Sonntag zu erweitern...

Zwei Gründe sprachen dagegen:
1. Wir hatten neben der ersten Unterkunft eine weitere unterwegs vorgebucht und uns damit (mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewußt) die Hürde höher gelegt, vor erreichen dieser Unterkunft eine Tag zu "vertrödeln".
2. Buchenbach ist neben dem Gasthof Adler und der Sparkassenfiliale insbesonders sonntags ein extrem langweiliges Dorf. Es wäre nur das sonntägliche Fernsehprogramm im Hotelzimmer geblieben. :(

Nach gemütlichem Fühstück und dezenter wie auch unerfüllter Hoffnung, dass das Wetter besser wird, wenn man nur lang genug wartet, sind wir 1,5 Kilometer nach Himmelreich zum Bahnhof gelaufen.

Dort angekommen haben wir festgestellt,  dass der Zug regulär jetzt fährt und erfreulicherweise 5 Minuten Verspätung hat. Also hektisch Fahrkarten besorgt (an einem Automaten, den es nur auf der anderen Seite der Gleise, betrachtet vom Bahnhofsgebäude aus, gibt. Zitat eines Passanten: "Normalerweise hat ja das Reisezentrum im Bahnhof auf." Das beschränkt sich aber leider auf einige Stunden an Werktagen. Negativ ist, dass das Bahnhofsgebäude und damit unser Gleis von dem Automaten durch einen Fußgängerbahnübergang getrennt sind, dessen Schranken sich schließen,  wenn ein Zug kommt und den Weg zum Abfahrtsgleis versperren! Naja es hat ja noch gereicht...

Auf der Laufbandanzeige erschien alsbald, dass in einem Vorort von Freiburg nicht gehalten werden kann. Ausserdem wurde bekannt, dass der nächste Zug ausfällt, von unserem war keine Rede mehr. Irgendwann fielen auch die Züge der Gegenrichtung aus (jetzt auch mit Durchsage). Durch die App der Deutschen Bahn wußten wir, dass ein Baum auf die Strecke gefallen war  Das führte dann zu andernorts beschriebenen Hotline Anruf,  durch den wir erfahren wollten, ob es Schienenersatzverkehr gibt, was der Mitarbeiter dort nicht sagen konnte. Auch im Internet haben wir zu keinem Zeitpunkt Informationen zu einem Ersatzangebot gefunden.

Daraufhin sind wir frustriert ins Himmelreich und haben Kaffee und Bier getrunken (passender Weise am einzigen nicht reservierten Tisch mit einem Mann, der auf seine Freundin wartete, die aus der anderen Richtung mit der Bahn kommen wollte. Viele Grüße an dieser Stelle. Durch diese Freundin erfuhren wir dann auch vom mittlerweile etablierten Ersatzverkehr. Als wir rausgingen um den Ersatzbeschaffung zu suchen, klarte es auf und wir beschlossen doch zu laufen.

Dass wir es am selben Tag noch nach Titisee schaffen würden war unwahrscheinlich, wir wollten es aber auf jeden Fall bis Hinterzarten versuchen. Der Plan war, den Weg durchs Jägers zu gehen, was aber zum Glück schon bald an Überschwemmung scheiterte (in Hinterzarten erfuhren wir, dass dieser Weg nicht mehr durchgängig existiert).

Darauf haben wir einen Anstieg gewählt, der uns nach einiger Zeit wieder auf den Querweg führte. Das war ein ziemlich heftiger und langer Anstieg,  der aber laut Wanderführer aus Buchenbach ähnlich verlaufen wäre.

Einmal oben angekommen erreicht man am Pfaffeneck eine kleine Schutzhütte, in der man aber zur Not eine Nacht verbringen könnte (es gibt Bank, Tisch und Ofen). Nach kurzer Stärkung hing es mit leichten Auf- und Abstiegen weiter bis zum Posthaldefelsen mit zugehöriger Schutzhütte (nicht für eine Nacht geeignet). Von hier hat man einen schönen Blick auf einen großen Abschnitt des Höllental. Leider konnten wir den Hirschsprung auf dieser Strecke nicht entdecken, der sicherlich vielen auch von Autofahrten mit den Eltern auf der B31 vertraut ist (wer sieht ihn als erstes?).

Vom Posthaldefelsen ging es relativ eben weiter bis zum Piketfelsen, der auch als Aussichtspunkt hervorgehoben wird, noch etwas höher liegt und meiner Meinung nach einen weniger schönen Blick als der Posthaldefelsen bietet.

Von hier aus ging es weiter in Richtung Ravennaschlucht. Man kann sich für den Weg durch die obere oder untere Schlucht entscheiden - da wir schon ziemlich fertig waren, haben wir uns für die obere Route entschieden. In Ravenna angekommen gibt es ein Gasthaus, das bei schönem Wetter Aussenbestuhlung anbietet. Wir haben heute verzichtet.

Ab hier verläuft der Weg leider bis Hinterzarten wieder auf Asphalt. Man unterquert die B31 und die Bahnlinie.  Wir haben uns entschieden hier zu nächtigen. Im Ortszentrum gibt es eine Infotafel, die Auskunft über freie Zimmer in Hinterzarten gibt. Wir haben Unterkunft bei Familie Unmündig in der Adlerstraße 5, direkt am Querweg, gefunden. Von außen wird man nur auf die zugehörige Bäckerei, Konditorei und Café hingewiesen, die viele Leckereien bietet. Die Zimmer sind größer als in Buchenbach aber auch älter. Die Übernachtung im Einzelzimmer kostet 43€, der Hund 6€ extra. Das Frühstück ist inklusive.

Abendgegessen (das Café hat nur bis 18 Uhr geöffnet) haben wir im Restaurant Schwarzwaldhof. Gutbürgerlich,  gehobene Preise und leckerer Waldhonigschnaps.

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